Von der Work Breakdown Structure (WBS) zum Gant Chart

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Die Work Breakdown Structure (WBS) ermöglicht, dass komplexe Projekte zur Gänze erfasst werden. Der Prozess beschreibt jedoch die Entwicklung eines Projektplans. Aus der Durchführung resultiert, dass die zu leistenden Arbeiten in einzelne Abschnitte unterteilt werden. Die Tätigkeiten können in Gruppen und sogar auf einzelne Personen aufgeteilt werden. Eine noch komplexere Übersicht wird mit dem Gant Chart erstellt.

Neben der Einteilung von Arbeitskraft wird auch ein Überblick über den Ressourcenaufwand hergestellt. Die Erstellung der WBS führt letztlich zu weiteren Fragen, klärt Engpässe und definiert Projektziele. Missverständnisse werden durch die grundlegende Übersicht ausgeräumt. Das Projekt geht durch die Strukturierung bei den involvierten Mitarbeitern in Fleisch und Blut über.

Wie wird die WBS dargestellt?

Es muss eine Darstellungsebene gewählt werden, welche das gesamte Projekt erfassen kann. Grundsätzlich haben sich drei Methoden herausgebildet, aus denen schließlich der Gant Chart erstellt werden kann.

  • Horizontale Verbildlichung: Der Projekttitel steht am linken Seitenrand. Die nächste Ebene orientiert sich häufig an zeitlichen Abläufen. Beim Hausbau könnte von der Planung bis zum Dachstuhl eine Ebenen Hierarchie geschaffen werden. Auf der darauf folgenden Schicht wären als nächstes die Handwerker und schließlich die einzelnen Arbeitspakete aufzuteilen.
  • Vertikale Verbildlichung: Das Vorgehen entspricht der horizontalen Variante, mit dem Unterschied, dass der Titel hier an die Spitze des Blattes kommt. Für mehr aufgefächerte Projekte bietet sich die horizontale Darstellung an. Die vertikale Variante gewinnt bei einer Vielzahl von Arbeitspaketen je Ebene.
  • Textliche Darstellung: Hierbei steht der Titel ebenfalls an der Spitze. Von dort wird eine gerade Linie nach unten gezogen. Jede Ebene erhält einen Gedankenstrich und seine eigenen Arbeitspakete zugewiesen.

Von der WBS zum Gant Chart!

Das Gantt-Diagramm oder auch der Gant Chart ist ein Balkendiagramm, welches nach seinem Erfinder (Henry L. Gantt) benannt ist. Hier wird die WBS in eine zeitliche Abfolge gebracht. Denn eine tagesaktuelle Planung war bei der vorangegangenen Struktur noch nicht enthalten.

Aber wie wird die Work Breakdown Struktur in einen Chart umgewandelt?

  1. Excel Tabelle anlegen: Microsoft Excel bietet die perfekte Grundlage. Aber auch Open Office bietet eine Tabellenkalkulation, die genutzt werden kann.
  2. Aktivitäten eintragen: Nach der fortlaufenden Nummer sollte mit der Übertragung der Aktivitäten aus der WBS ins Gant Chart begonnen werden.
  3. Dauer bestimmen: Erfahrungswerte haben gezeigt, wie lange diverse Tätigkeiten andauern. Eben diese Dauer sollte zunächst in Tagen bestimmt und in einer gesonderten Spalte erfasst werden. Die einzelnen Ebenen, welche keine eigene Tätigkeit darstellen, fassen die Dauer zusammen.
  4. Balkendiagramm erstellen: Nachfolgend wird ein Kalendereintrag vorgenommen. In der Excel-Tabelle sind die Monate und Tage in den oberen Spalten einzutragen. Ein Balken wird erzeugt, indem die entsprechenden Arbeitstage eingefärbt werden. Arbeitsfreie Tage brauchen nicht erfasst zu werden.
  5. Abhängigkeiten: Gleiche und unterschiedliche Farben, sowie Pfeile, werden häufig genutzt um Abhängigkeiten zwischen Ebenen und Tätigkeiten darzustellen. Diese Visualisierung hilft zu gliedern, welche Arbeiten zeitgleich und welche nacheinander erfolgen müssen.

Bei großen Projekten verliert der Gant Chart seine Übersicht. Je nach Größe des Projekts ist auf den Detailgrad zu achten. Zu wenige Tätigkeiten und das Balkendiagramm (Gant Chart) verliert seine Funktion als Kontrollinstrument.

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2 Kommentare

  1. Hallo Daniel,

    in deinem Artikel gibst du einen guten Überblick.

    Einen der größten Vorteile des PSP ist, dass man noch frei von irgendwelchen Aufwänden und Zeiten plant, sondern sich wirklich auf die reine Struktur beschränkt.

    Gerade in großen Gruppen ist das hilfreich. Wer schon mal versucht hat eine Horde diskutierender Entwickler zu bändigen, die gerade schon gedanklich beim letzten Bit sind, der weiß wovon ich rede. 🙂

    Kennst du das auch?

    Grüße
    Sven

    • Hey Sven,

      danke für Dein Kommantar. Ja sicherlich… gerade in SW Projekten ist es wichtig eine gemeinsame Basis in Form eines Plans zu haben, der von den Projektleitern sowie von den Entwicklern in gleicher Weise verstanden wird. Beste Grüße

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